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Nachhaltiges Pilotprojekt

08.02.2024 | Nachhaltiges Pilotprojekt


Innovative Energieanlagen für das ehemalige Opelgelände in Bochum


Gemeinsam mit unserem niederländischen Partnerbüro Volantis Groep aus Venlo, das in den Niederlanden viel Erfahrung mit Projekten zur Grubenwassernutzung in puncto Energiewende gewonnen hat, setzen wir in Bochum ein nachhaltiges Pilotprojekt um: Auf dem Gelände des vormaligen Opelwerks im Stadtteil Bochum-Laer soll das neue Gewerbegebiet anteilig mit Geothermie beheizt und gekühlt werden. Als Energiequelle ist Grubenwasser aus unterschiedlichen Tiefen ehemaliger Bergwerksstollen vorgesehen – ein in Deutschland einmaliges Projekt mit Zukunftspotenzial.


„Wissen schafft Wirtschaft“ lautet der Slogan für die Neunutzung des ehemaligen Opel-Areals in Bochum-Laer. Auf dem knapp 70 Hektar großen Gelände werden Tech-Unternehmen und Forschungseinrichtungen angesiedelt. Die Bochum Perspektive GmbH saniert zurzeit das Gelände und vermarktet es selbständig mit Fördermitteln von Bund und Land als Gewerbestandort. Im neuen Innovationsquartier MARK 51°7 soll der Wissensaustausch und die Kollaboration zwischen etablierten Unternehmen und Start-Ups gefördert werden. Für die anteilige Energieversorgung der Neubebauung wird ein unter dem Areal liegendes ehemaliges Bergwerk genutzt.


Grundlage hierfür ist ein Konzept der Stadtwerke Bochum und der Fraunhofer Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG. Nach Optimierung dieser Grundlage verantwortet unser Partnerbüro Volantis nunmehr die Planung einiger dezentraler Energieanlagen (Energiezentrale-West und Energiezentrale Demonstrator) für das so genannte „Nahwärme- und Nahkältenetz der 5. Generation“. Für die reibungslose Umsetzung dieses innovativen Projektes wurden wir mit den Leistungsbeschreibungen und der Objektüberwachung betraut. 


Die Wärme und Kälte auf dem Areal MARK 51°7 wird zukünftig anteilig mittels verschiedener dezentraler Energieanlagen (Wärmepumpen) erzeugt. Diese Anlagen sind über einen Zwischenkreislauf, bestehend aus einer warmen und einer kalten Leitung verbunden und tauschen Wärme und Kälte miteinander aus. Ein Mangel an Wärme oder Kälte wird über die Grubenwasseranlage ausgeglichen. Dazu wird das Grubenwasser aus unterschiedlichen Tiefen (warme oder kalte Bohrung) gefördert und durch einen Wärmetauscher geleitet. Mit Wärmepumpen in den dezentralen Energieanlagen wird die Temperatur auf das gewünschte Temperaturniveau gehoben bzw. gesenkt. Über die Energiezentrale Ost und das Nahwärme- und Nahkältenetz lassen sich die unterschiedlichen Gebäude im östlichen Bereich des Areals beheizen oder kühlen. Die Wärmepumpen erzeugen die Grundlast der Wärme und Kälte, womit ungefähr 80 Prozent des jährlichen Gesamtbedarfs abgedeckt werden können.


Die Erschließung der ehemaligen Zeche Dannenbaum als geothermische Quelle und als Speicher mit dem geplanten obertägigen Wärme- und Kältenetzsystem der 5. Generation ist für Deutschland ein Leuchtturmprojekt und lässt sich als Konzept auf weitere Standorte übertragen. Das Projekt befindet sich bereits in der Umsetzung, erste Anschlussnehmer vor Ort werden seit wenigen Tagen mit Wärme und Kälte versorgt. Vorläufig erfolgt dies noch mittels Fernwärme und Kompressionskälte, bis Ende 2025 soll das gesamte Netz inklusive Grubenwasserkreislauf vollständig in Betrieb gehen.





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