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Türen brauchen Planung

aib AKADEMIE




Am 25. April 2025 traf sich Ayan Datta von aib mit Ullrich Momm, Objektberater bei GEZE im Rahmen einer aib Akademie-Schulung zum Thema Türtechnik. Sie sprachen über Herausforderungen, Schnittstellen und neue Entwicklungen rund um komplexe Türsysteme.



Herr Momm, warum hat sich „die Tür“ so stark verändert?


Türen sind heute hochkomplexe, multifunktionale Systeme. Getrieben wird diese Entwicklung durch gestiegene Anforderungen an Schutz, Sicherheit und Barrierefreiheit. Gleichzeitig bietet die Digitalisierung neue Möglichkeiten, Türen in die Gebäudeleittechnik einzubinden und sie intelligent zu vernetzen. Das macht die Planung viel anspruchsvoller – je mehr Anforderungen eine Tür erfüllen muss, desto komplexer wird ihre technische Umsetzung.


Welche Rolle spielt die Türfachplanung in diesem neuen Kontext?


Eine enorm wichtige. Türfachplanung sorgt dafür, dass von Anfang an alle Anforderungen sauber erfasst und koordiniert werden. Sie bringt alle beteiligten Gewerke zusammen und sorgt für eine reibungslose Integration der Systeme. Ohne eine frühzeitige Fachplanung entstehen schnell Lücken, die später auf der Baustelle zu Konflikten oder teuren Nachbesserungen führen können – insbesondere bei sensiblen Türen wie Brandschutztüren, die nachträglich kaum noch anpassbar sind.


Können Sie ein konkretes Beispiel nennen, wie frühzeitige Planung Probleme vermeiden kann?


Natürlich. Eine Tür, die auf den ersten Blick ganz „normal“ wirkt, kann bei genauerer Betrachtung zahlreiche Anforderungen vereinen: Sie muss vielleicht als Fluchttür offen stehen, sich im Brandfall automatisch schließen und gleichzeitig barrierefrei bedienbar sein. Wird das frühzeitig erkannt und geplant, lassen sich diese Funktionen perfekt kombinieren. Kommt die Erkenntnis aber erst während des Baus, sind erhebliche Änderungen nötig – oder im schlimmsten Fall gar nicht mehr möglich.


Also spart eine gründliche Türfachplanung am Ende sogar Geld?


Absolut. Eine sorgfältige Planung denkt nicht nur an die aktuellen Anforderungen, sondern berücksichtigt auch spätere Nutzungsänderungen, etwa durch vorbereitete Vorrüstungen. Dadurch bleibt ein Gebäude flexibel und kostspielige Nachrüstungen werden vermieden. Wer von Anfang an auf eine professionelle Türfachplanung setzt, spart langfristig Zeit, Nerven und Geld.


Mit zunehmender Digitalisierung befindet sich die Baubranche in einem steten hochkomplexen Wandel. Wie reagieren Sie als Hersteller auf diese Anforderungen?


Wir reagieren ganzheitlich, vorausschauend und nachhaltig und bieten individuelle Lösungen an. Heute geht es darum, Gebäude so effektiv wie möglich zu gestalten – mehr Nutzfläche, komplexere Nutzungskonzepte. Dadurch entstehen auch neue Anforderungen für Zu- und Ausgänge. Es reicht heute beispielsweise nicht mehr, eine einfache Fluchttür zu bauen – sie muss zusätzlich Brandschutz bieten, Zutrittskontrolle integrieren oder an Gebäudeleitsysteme angebunden sein. Unsere Produkte entwickeln sich genau nach diesen Bedürfnissen weiter.




Wie sehen Sie die Zukunft der Türtechnik in Bezug auf Automatisierung und Gebäudevernetzung?


Die Entwicklung geht stark in Richtung Einbindung in Gebäudeleitsysteme. Standardmäßig können Türantriebe und Rettungswegtechnik heute schon viele Datenpunkte liefern. Diese Daten ermöglichen vorbeugende Wartung und sparen langfristig viel Arbeitszeit. Gerade Facility Manager können durch diese Systeme effizienter arbeiten, da sie frühzeitig über Wartungsbedarf informiert werden. Automatisierung wird hier zunehmend an Bedeutung gewinnen.


Vielen Dank für diese aufschlussreichen Einblicke!


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Ullrich Momm ist Objektberater bei GEZE. GEZE ist führend in Tür-, Fenster- und Sicherheitstechnik sowie in der digitalen Gebäudeautomation. Von der Planung bis zur Wartung bietet GEZE innovative Lösungen für mehr Komfort, Sicherheit und Effizienz in Gebäuden – immer mit dem Ziel, lebenswerte Räume zu schaffen.

Das Interview führte Ayan Datta,
M.A. Architektur

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